QS5: Reflexion
Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Erfahrungen und Lernfortschritte regelmässig und geplant.Das bedeutet: Die Lernerfahrungen werden systematisch überdacht und ausgewertet. Fehler gehören zu den produktiven Teilen des Lernprozesses.
Die Reflexion stellt in Service-Learning quasi den Bindestrich zwischen dem «Service» und dem «Learning» dar. Ohne Reflexion geht ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Service-Learning-Projekts verloren.
Wichtig ist, dass Sie möglichst regelmässige, abwechselnd gestaltete und kognitiv aktivierende Reflexionen vorsehen. Das fördert den fachlichen und überfachlichen Kompetenzerwerb und ermöglicht die curriculare Anbindung.
Falls Sie Ihr Projekt mit Scrum realisieren, sind regelmässige Reflexionsschlaufen schon konzeptuell vorgesehen. Das erleichtert die Umsetzung.
Herausfordernde und abwechslungsreiche Reflexionen thematisieren fachliche, organisatorische und emotionale Lernerfahrungen. Haben Sie dabei verschiedene Bereiche im Blickfeld:
- Reflexion über sich selbst
- Reflexion über den Projektverlauf
- Reflexion über das Projektergebnis
- Reflexion über den Zusammenhang von Lernen und Engagement
Die Reflexionen sollen bereits zu Beginn des Projekts fest eingeplant werden. Sie finden vor, während und nach dem Projekt statt.

Praxisbeispiel «Wolfssuche»
Schnitzeljagd in der Surselva
Das zentrale Reflexionsinstrument der Klasse war ein Lernjournal. Es enthielt offene (qualitative) Fragen und geschlossene (quantitative) zum Ankreuzen. Die Schüler:innen füllten das Lernjournal nach jeder Projektphase paarweise aus. Das Lernjournal ermöglichte, sowohl Gelerntes und Erfahrungen wie auch Gefühle und Ideen niederzuschreiben und zu reflektieren. Kleinere Reflexionsrunden wie z.B. Kugellager, Bilderreflexion, Elfchen oder Blitzlicht fanden ad hoc während der verschiedenen Projektphasen statt,
Beispielseiten des Lernjournals
Projekt «Wolfssuche»
Unterlagen für den Unterricht
Didaktische Materialien
Hilfreiche Methodensammlungen
Lernen sichtbar machen: Methoden-Wiki
Zahlreiche Methoden praxisorientiert erklärt, zusammengestellt im Wiki von «Lernen sichtbar machen» der Pädagogischen Hochschule FHNW
50 Reflexionsmethoden – kurz und übersichtlich beschrieben
Zusammengestellt von der Netzwerkstelle Sachsen-Anhalt «Lernen durch Engagement»
Mit Schüler:innen reflektieren: Ausgewählte Methoden
Ein Angebot der Stiftung Lernen durch Engagement (sh. Abschnitt M18, S. 207)
Tipps für einzelne Methoden im Projektverlauf
Brief an sich selbst
Die Schüler:innen schreiben sich selber vor dem Start des Projekts einen Brief, in dem sie ihre Erwartungen, Befürchtungen, Hoffnungen etc. festhalten. Den Brief erhalten sie nach Abschluss des Projekts wieder.
Definition of Fun bzw. Definition of Doing
«So macht es Spass» bzw. «Unsere Spielregeln für eine gute Zusammenarbeit»
Gemeinsam Eckdaten für die Zusammenarbeit festhalten – die Einschätzungen der Schüler:innen des Praxisbeispiels «Wolfssuche».
Tscheck in + out
Hilfreiche Fragen zum Einstieg (für Schüler:innen, die Englisch verstehen).
AnswerGarden
Online-Tool für Kurzreflexion zwischendurch mit der ganzen Klasse.
Kreativ-Kiste
Methodenideen für kreative Projektpräsentationen, zusammengestellt von der Netzwerkstelle Sachsen-Anhalt «Lernen durch Engagement».
Projektergebnis mit einem Legobild darstellen
Bildliche Darstellung der Zusammenarbeit, des Projektverlaufs und des Projektergebnisses – gebaut mit Legosteinen.
Gemeinsame Reflexion mit einem «Worldcafé»
Organisation eines «Worldcafé» mit Kaffee und Kuchen, zu dem auch die ausserschulischen Kooperationspartner:innen eingeladen werden und an dem die Ergebnisse des Projekts auf der Basis von Kernaussagen diskutiert werden.
Ausgewählte Projektbeispiele
Engagierte Abschlussprojekte
Die jugendlichen Schulabgänger:innen der GrundacherSchule führten als Abschlussarbeit ein individuelles Service-Learning-Projekt durch – selbständig und reflektiert.
Spielschuppen für den Kindergarten
Als Klassenprojekt baute die dritte Klasse der Steinerschule Bern für die Kindergartenkinder einen Spielschuppen und reflektierte ihre Arbeitsschritte im Arbeitsjournal.
Gute Taten statt schöne Worte
Unter diesem Motto erprobten die Schüler:innen aus Häggenschwil klimafreundliche Tipps auf ihre Alltagstauglichkeit und gaben ihre Erfahrungen in Miniworkshops an die Primarschüler:innen weiter.