Gute Taten statt schöne Worte

7.- 9. Klasse, SBW Secundaria Häggenschwil
Verantwortliche Lehrpersonen: Regula Immler

Kurzbeschreibung

Unter dem Motto "Gute Taten statt schöne Worte" erprobten die Schülerinnen und Schüler während drei Monaten in Gruppen klimafreundliche Tipps auf ihre Alltagstauglichkeit. Die gesammelten Erfahrungen gaben sie in Form von Miniworkshops an die Primarschülerinnen und -schülern weiter.

Partizipation

Die Jugendlichen entwickelten ihr Projekt selbständig. Sie entschieden, welche Ideen sie auswählten und ganz praktisch ausprobieren wollten. Sie planten eigenständig und setzten ihre Versuche auch in Eigenregie um. Die Lehrperson stand ihnen als Coach, „Türöffnerin“ oder Koordinatorin zur Seite. Wie weit die Jugendlichen bei ihren Versuchen gingen, war ihnen überlassen. So stellten sie selber Veggie-Burger her und verglichen deren CO2-Werte mit einem üblichen Rindfleisch-Burger. Sie besuchten ein regionales Repair-Café und bauten anschliessend einen eigenen Reparaturservice auf. Sie organisierten einen Kleidertausch (Swap) und nähten übrig gebliebene Klamotten spontan zu neuen um. Auch probierten sie sich im Upcycling von Tetrapacks, aus denen mehrfach verwendbare Couverts entstanden. Sie stellten Mikroplastik- und verpackungsfreie Kosmetik wie Zahnpasta und Lippenpommade sowie Insektenhotels her. Oft sind daraus eigenständige Projekte entstanden, die über den Unterricht hinaus Bestand haben.

Einbezug in den Unterricht

Das Projekt war auf verschiedenen Ebenen in den Unterricht eingebunden. Es fand im Rahmen eines sogenannten CréActivas statt, einem projekt- und handlungsorientierten Unterrichtsgefäss, in dem nebst fachlichen vor allem auch überfachliche Kompetenzen geschult werden. Thematisch ist in diesem Zeitgefäss "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) im Schulalltag verankert.

Realer Bedarf

Die Herausforderungen angesichts des Klimawandels sind immens, der Handlungsbedarf gross und dringend. Für ihr Projekt liessen sich die Schülerinnen und Schüler im persönlichen Umfeld, in den Medien, in der Fachliteratur und im Internet inspirieren, was sie alles tun könnten, um nachhaltiger zu leben. Sie probierten aus, was ihnen sinnvoll und reizvoll erschien. Die Jugendlichen erhielten die Möglichkeit zum Handeln, statt sich nur Wissen anzueignen. Denn erst wer mal etwas ausprobiert hat, kann beurteilen, ob eine nachhaltige Idee alltagstauglich ist oder nicht.

Ausserschulische Kooperation

Die Jugenlichen waren für ihr Projekt in Kontakt mit den Behörden, dem Gemeindepräsidenten und dem Förster. Eine besonders interessante Erfahrung war die Durchführung eines Kleidertausches anläslich einer Weiterbildungstagung zum Thema Nachhaltigkeit bei einem Unternehmens mit 80 Mitarbeitenden. Die Schülerinnen und Schüler führten dort einen Swap-Shop und erzählten den erwachsenen Teilnehmenden von ihren Erfahrungen und Ideen im Umgang mit Kleidern und Textilien.

Reflexion

Die Jugendlichen reflektierten ihr Projekt regelmässig. Sie werteten ihre Erlebnisse und Erkenntnisse selbständig aus – fotografisch und schriftlich in Form einer Karteikarte. Ausserdem gab ein Kompetenzraster Auskunft über die erworbenen Fähigkeiten in den Bereichen "Verantwortung übernehmen", "im Team arbeiten", "eine Karteikarte gestalten" und "nachhaltige Ideen erproben". Durch die Schliessung der Schulen am 8. März 2020 mussten die geplanten persönlichen Gespräche mit jedem Jugendlichen, an denen die Erkenntnisse gebündelt und diskutiert werden sollten, in anderer Form durchgeführt werden.