Projektwoche Biodiversität

Kiga-6. Klasse, Primarschule Zweien, Deitingen
Verantwortliche Lehrpersonen: Ayla Holderegger

Kurzbeschreibung

Während einer Woche arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in stufendurchmischten Gruppen in verschiedenen Ateliers. Dabei entstanden 2 Blumenwiesen, Steinmauern, 6 selbst gebaute Hochbeete und 2 Kompostbehälter. Bei diesen Arbeiten wurden die Kinder von Fachleuten aus dem Dorf kostenlos beraten und unterstützt. Sie lernten dabei auch, wie sie die Lebensumgebung ausserhalb des Schulhauses miteinbeziehen können (Naturmuseum Solothurn, Natur- und Vogelschutzverein Deitingen, Pro Natura, Bauernhof Stüdi Deitingen).

Partizipation

Die Schülerinnen und Schüler konnten im Projekt wichtige Aufgaben übernehmen. Sie gestalteten eine Pausenplatzumgebung, die Biodiversität zulässt. Sie trafen Vorbereitungen zum Anlegen der Blumenwiesen und gestalteten Trockenmauern und ein Insektenhotel. Für die Bepflanzung der Hochbeete erstellten sie gruppenweise Bepflanzungspläne, basierend auf Recherchen zu Fruchtfolge und Standortbedürfnissen. Die älteren Kinder leiteten die jüngeren dabei an. Zum Schluss der Woche überlegten die Kinder als neue Biodiversitäts-Experten, wie sie ihr erworbenes Wissen der Projektwoche den Eltern, der Gemeinde und der Öffentlichkeit zugänglich machen wollten. An der Planung und Umsetzung eines solchen «Schulschlussfeier-Anlasses» arbeiteten sie nach der Projektwoche weiter.

Einbezug in den Unterricht

Das Projekt war auf verschiedenen Ebenen in den Unterricht integriert. Das Thema Biodiversität findet sich in vielen Fächern wieder. Das Fach NMG bot sich für eine vertiefte Auseinandersetzung an. Die Kinder wurden mit dem Thema Biodiversität auf einen Umgang mit der Natur sensibilisiert, so dass sie eine vielfältige Umwelt pflegen können. Aber auch im Fach Sprache (Herstellen von Infotafeln zu den Trockenmauern: Wer lebt hier? / Was gehört auf den Kompost und was nicht? Infos zum Insektenhotel) und Mathematik (Vermessen und Konstruieren der Hochbeete und der Kompostbehälter, Füllmengen ausrechnen, Pflanzabstände abmessen und einhalten) liessen sich die Lerninhalte der Projektwoche bearbeiten. Im Fach Gestalten konnte z.B. die Kompetenz «Abzeichnen» geübt werden. In den altersdurchmischten Gruppen konnten die Kinder voneinander lernen. Das Anlegen der Blumenwiese, Trockenmauern, Hochbeete und des Komposts ermöglichte ein vielfältiges Lernen und Lehren auch nach der Projektwoche: z.B. Förderung von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen, Verständnis für komplexe Zusammenhänge und Fragestellungen, Verständnis für Kreisläufe in der Natur, ausserschulisches Lernen und fächerübergreifender Unterricht.

Ausserschulische Kooperation

Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten für ihr Projekt mit verschiedenen ausserschulischen Partner/innen zusammen. Mit Flury Emch Gartenbau gestalteten sie die Pausenplatzumgebung, für den Bau der Hochbeete und der Kompostbehälter unterstützte sie Roger Bürgy Schreinerei Deitingen mit Fachwissen und Material. Weitere externe Partner waren das Naturmuseum Solothurn mit einem Atelier zum Thema Wild und Wald; der Natur- und Vogelschutzverein Deitingen mit einer Exkursion ins Naturschutzreservat Mürgelibrunnen; Pro Natura mit einem Atelier zum Biber; das Amt für Wald, Jagd und Fischerei mit Hilfe bei der Revitalisierung des Dorfbachs Oesch und der Bauernhof Stüdi in Deitingen, wo die Kinder die Greifvogelansitze bauten und die Biodiversität in einer Obstplantage kennenlernten. Durch die Projektwoche konnte so der Austausch und die Beziehung zwischen Dorf und Schule gepflegt und gestärkt.

Reflexion

Die Schülerinnen und Schüler reflektierten ihr Projekt regelmässig. Am letzten Tag der Projektwoche trafen sie sich wieder klassenweise und liessen die Woche Revue passieren. Die neu entstandenen Lebensräume beobachteten sie nach Abschluss der Projektwoche in regelmässigen Abständen. Sie diskutierten, welche neuen Bewohner/innen sie finden konnten und was sie ändern müssten, damit noch andere Tiere einen Lebensraum finden könnten. Dabei reflektierten sie auch ihr eigenes Handeln und Verhalten im Bezug auf den Umgang mit der Natur.