Erstellen eines Naturspielplatzes

Kiga-6. Klasse, Schule Egg am Etzel
Verantwortliche Lehrpersonen: Marlies Mathis

Kurzbeschreibung

Die Schule Egg am Etzel hatte aufgrund einer riesigen Überschwemmung ihren Spielplatz verloren. Auf Initiative der Schülerinnen und Schüler und auf Basis ihrer Ideen errichteten engagierte Lehrpersonen zusammen mit den Kindern, freiwilligen Helfer/innen und Fachpersonen einen neuen Naturspielplatz für die Schule. 

Partizipation

Die Schülerinnen und Schüler übernahmen von Beginn weg wichtige Arbeiten im Projekt. Sie brachten ihre Bedürfnisse ein und entwickelten Ideen, wie der Naturspielplatz aussehen soll. Bspw. entwarfen sie einen kleinen Wasserlauf zum Stauen und Spielen. Auch bei der Umsetzung halfen die Kinder tatkräftig mit: Sie traten den Lehm fürs Bachbett flach, setzten alle Sträucher und gestalteten den Holzlattenzaun (mit einheimischen Vögeln, Blumen, Blättern etc.). Die 1./2. Klasse stellte Wildbienenhotels her, die 3./4. Klasse produzierte Fledermauskästen und die 5./6. Klasse verteilte das Fallschutzkies um die Spielgeräte und steckte den Weidenzaun entlang des Baches. Auch verfassten sie Briefe an potenzielle Sponsoren. Zum Schluss gab es ein grosses Einweihungsfest mit vielfältigem Programm und Essen, das die Schülerinnen und Schüler organisierten. Stolz stellten sie den fertigen Naturspielplatz der Roger Federer Foundation vor als Vorzeigeobjekt für eine Schule in Südafrika.

Einbezug in den Unterricht

Das Projekt war auf verschiedenen Ebenen in den Unterricht eingebunden und mit Unterrichtsinhalten verknüpft. Im Bildnerischen Gestalten zeichneten sie eigene Vorstellungen eines Naturspielplatzes – mit naturverträglichen Wünschen als Bedingung. In NMG behandelten sie einheimische Sträucher und die Bedeutung von Wildbienen und Fledermäusen für die Natur. Im Werken erstellten sie Wildbienenhotels, Fledermauskästen und Wasserräder. In Deutsch verfassten sie Briefe, Einladungen sowie Begleitschreiben zum Baugesuch. Für die Einweihungsfeier dichteten sie die Geschichte der Spielplatz-Entstehung in Versform.

Realer Bedarf

Seit der Überschwemmung fehlte den Schülerinnen und Schülern  ein Ort, an dem sie sich während der Pausen, aber auch in der Freizeit austoben konnten. Mangels Finanzen war von Seiten der Schule kein neuer Spielplatz geplant. So entstand die Idee, zusammen mit den Schülerinnen und Schülern und den Lehrpersonen selber einen Spielplatz auf die Beine zu stellen – mit tatkräftiger Unterstützung von Fachkräften.

Ausserschulische Kooperation

In ihrem Projekt arbeiteten die Schülerinnen und Schüler mit einer Vielzahl ausserschulischen Partnerinnen und Partnern zusammen. Insbesondere konnten sie auf etliche Freiwilligeneinsätze zählen – von Hauswart, Gärtnern, dem Rotary-Club Einsiedeln, dem Pflanzenspezialisten Geni Widrig, Eltern usw. Die Bauernvereinigung Einsiedeln sponserte Sträucher, ZHAW-Fachleute für Naturspielplätze standen der Schule zur Seite, der WWF Kanton Schwyz unterstützte sie fachlich und finanziell bei Sträuchern, Zaun und Wasserlauf. Auch unterstützten Bezirksvertreter, mehrere LKW-Besitzer (für Steinbrücke-, Holz-, Stein-Transport), Genossame Egg (Holz), das Kloster Einsiedeln (Holz sägen) und spezialisierte Hersteller von Naturspielplatzgeräten (Firma Fuchs) die Schule beim Bau.

Reflexion

Die Schülerinnen und Schüler reflektierten ihr Projekt regelmässig. In schriftlicher Form gaben sie Feedback zu den verschiedenen Aktivitäten und lösten Tests zum Thema "einheimische Sträucher". Ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse reflektierten die Fünft- und Sechstklässler/innen auch in den Dankesbriefen. Vieles lernten die Kinder im Projekt durch Versuch und Irrtum, mangels geeigneter Unterlagen zum Erstellen von Naturspielplätzen. Auch diese wichtigen Erfahrungen diskutierten sie angeregt.